Narr daheim – Radolfzeller Gardisten wollen die Narren auch in Zeiten von Corona unterhalten

Holzmützle, Klepperle und Häser: seit dem 6. Januar liegen beim Hauptmann der Gardisten die Narreninsignien allzeit griffbereit – sei es für die Videokonferenzen der Narrizella Ratoldi oder für einen Gang in deren Auftrag durch die Stadt.

Und damit jeder Besucher auf der Mettnau bereits von Weitem sehen kann, wo im Corona-Jahr der Hauptmann seine Zentrale hat, hängen bei Daniel Hepfer an seinem Wohnhaus in der Strandbadstraße über drei Etagen hinweg dutzende Meter Narrenbändel, die Huptmaa-Fahne sowie ein Garde-Holzhäuschen und vier kunterbunte Flickenfahnen.

In Zweiergrüppchen durch die Stadt

Eines ist für Daniel Hepfer während der Fasnachts-Zeit besonders wichtig: Präsenz zeigen. Und dafür wollen sich die Gardisten während den närrischen Tagen pandemiekonform in Zweiergrüppchen in der Altstadt zeigen.
Weniger Vorarbeiten gebe es während der Pandemie nicht, erläutert Daniel Hepfer: „Wir fühlen uns in der Pflicht genommen, die Narren zu unterhalten“. Von seinem Fasnachts-Homeoffice aus koordiniert er nun den von den Gardisten produzierten „Narrenspiegel dehom“. Und über die Fasnacht hinweg wollen die Narren über ihre Internetseite sowie auf Instagram und Facebook die närrischen Tage mit Beiträgen nach Hause bringen.

Im Häs und ohne Alkohol unterwegs

Den Hauptmann wird es während der Fasnet kaum zu Hause halten. Denn irgendwann müsse man ja frische Luft schnappen, erzählt Hepfer: Am Besten im Häs und ohne Alkohol – aber dafür mit Klepperle und im Doppelpack mit einem weiteren Gardisten oder mit einem Schnitzwiib, Schulerbue oder dem Narrenbolizischt.

„Wir wissen jetzt, dass es bis zum 14. Februar deutlich ruhiger bleiben wird“, so Daniel Hepfer. Doch die Narrizella wolle präsent sein und die Fasnacht in die Altstadt bringen – mit Maske und unter der Berücksichtigung der Zwei-Personen-Regel.

Traurig in der Ecke zu sitzen bringe einem nichts, erläutert der Garde-Hauptmann: Im Herzen sei er ein Fasnachter. Er wolle rausgehen, eine kleine Runde durch die Innenstadt laufen und präsent sein.

Daniel Hepfer ist sich bewusst: Das was die Fasnacht ausmachen würde – das Zusammensein und Soziale – bleibe in diesem Jahr auf der Strecke. Doch sei er guter Hoffnung, dass er die neue Fasnacht 2022 wieder normal feiern könne.

Quelle: www.suedkurier.de