Fastnächtlicher Frevel

Der engagierte Gardist Wolfgang Schoch rief die Frevler ins Leben

von Guido Flaig

Als im Jahr 1932 in der Nacht zum Fasnet Dienstag von Baumfrevlern der Narrenbaum umgesägt wurde, nahmen Bino Linder und seine Narrenfreunde dies zum Anlass im darauf folgendem Jahr zum Schutz des Narrenbaums eine Narrengarde zu gründen. Diese Truppe gelobte feierlich immer am Fasnet Dienstag eine Narrenbaumwache zu stellen, damit so etwas nie wieder vorkommen könne. Um an diesen ursprünglichen Sinn der Narrenbaumwache zu erinnern, rief Wolfgang Schoch am Fasnet Dienstag 1993 die Baumfrevlergruppe ins Leben. Diese setzte unter anderem das in Radolfzell schon seit den 50-ger Jahren bekannte „Schnellen mit Karbatschen“ ein, um die Wache abzulenken und dann mit Holzsägen und Äxten symbolisch den Narrenbaum zu fällen.

Unter „Karbatschen“ versteht man bis zu 4.50 m lange geflochtene Peitschen.Beim „Schnellen“ bringt man diese durch geschickte Körperdrehungen derart in Schwung dass sie bei jeder Körperdrehung einen lauten Knall von sich geben. Wolfgang Schoch war es auch, der die Idee hatte, die Hanselegruppe einen Hanselejuck auf dem Marktplatz aufführen zu lassen, um dadurch die Narrenbaumwache weiter zu bereichern. Auch die Klepperlehoheiten mit der Klepperlegarde traten auf, demonstrierten ihr Können und verliehen so dem Fasnachts Dienstag mehr Gewicht.

Doch dies alles bedeutet viel Organisation und schon nach 4 Jahren wäre fast das Ende dieser Aufführungen eingetreten, doch der Gardist Guido Flaig hat wenigstens an dem Brauch der Frevlergruppe festgehalten und so für die Weiterführung gesorgt. In der Folgezeit hat sich immer mehr Tobias Baur als Zugpferd heraus kristallisiert, der die Frevlergruppe ab Fasnet Dienstag 2005 organisierte und noch heute jedes Jahr eine Frevlergruppe zusammenstellt und als „Oberfrevler“ auch selbst dabei ist.

Den Gardisten entgeht kein Frevler

 

Beim ersten Mal dabei waren:
Dr. Gerd Lauer, Heike Lauer, Wolfgang Weidele, Guido Flaig, Guido Moriell und Ademar Schmid.